Modul 1: Schule und Beruf
Die Anwärterinnen und Anwärter haben in der 2. Phase gelernt,
- die aus dem Auftrag der Schule resultierenden beruflichen Aufgaben auf dem Hintergrund von Schulentwicklung mit wachsender Professionalität zu erfüllen,
- ihr berufliches Selbst- und Rollenverständnis selbstständig weiterzuentwickeln,
- amtliche Vorgaben und Rechtsgrundlagen in Erfüllung der beruflichen Aufgaben zu beachten.
Inhalte: - Pädagogische und rechtliche Anforderungen im spezifischen schulischen und gesellschaftlichen Umfeld unter besonderer Berücksichtigung integrativer schulischer Bildungsangebote
- Aktuelle bildungspolitische Fragen und Konzepte sowie pädagogische Querschnittsthemen
- Schwerpunkte und Ausformungen schulischer Qualitätsentwicklung
- Selbstkonzept und wertebewusstes Handeln als lebenslange Entwicklungsaufgabe
- Umgang mit beruflichen Anforderungen und eigenen Ressourcen
- Organisationsmodelle sonderpädagogischen Handelns
- Berufliches Handeln auf der Basis relevanter Rechtsgrundlagen und Empfehlungen (Schulgesetz, Sonderschulordnung, Dienst- und Konferenzordnung, Verwaltungsvorschriften, ORS, Leitlinien, Handreichungen, Lehrpläne)
- Chancen, Rechte und Pflichten im Lehrerberuf
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Erwartete Kompetenzen: Die Anwärterinnen und Anwärter - kennen zentrale Bildungs- und Erziehungsaufgaben der Ausbildungsschule und setzen sie um,
- partizipieren an der aktuellen bildungspolitischen Diskussion und leitet daraus Konsequenzen für die eigene Arbeit ab,
- kennen und berücksichtigen das schulische Qualitätsprogramm der Ausbildungsschule und beteiligen sich an der Weiterentwicklung,
- bilden erfahrungsbezogen, theoriegeleitet, werteorientiert und selbstreflexiv ein eigenes Rollenverständnis aus,
- handeln in komplexen schulischen Situationen und verfügen über Strategien zum konstruktiven Umgang mit Belastungen,
- kennen Organisationsmodelle und -strukturen sonderpädagogischen Handelns und beziehen dieses Wissen in den schulischen Alltag ein,
- wenden rechtliche Grundlagen und administrative Vorgaben an.
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Modul 2: Sozialisation, Erziehung, Bildung
Die Anwärterinnen und Anwärter haben in der 2. Phase gelernt,
- Entwicklungs- und Verhaltensprozesse von Kindern und Jugendlichen zu erfassen und zu verstehen, ihre Sozialisationsbedingungen in ihren Auswirkungen auf das Lernen wahrnehmen und situationsangemessen zu handeln,
- die Lerngelegenheiten auf der Grundlage demokratischer Werte und Normen zu schaffen, die Kinder und Jugendlichen in ihrer persönlichen, sozialen und kognitiven Entwicklung zu unterstützen,
- auch in erzieherischen schwierigen Situationen Lern- und Entwicklungsprozesse anzustoßen.
Inhalte: - Die Entwicklung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen und deren Auswirkung auf Bildung und schulische Erziehung
- Partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Eltern und Fachkräften innerhalb und außerhalb der Schule
- Konzepte und Ansätze von Klassenmanagement und Schulleben
- Möglichkeiten der Umsetzung unterschiedlicher Handlungskonzepte im Gefüge von bildungswissenschaftlichen Konzepten
- Rollenadäquates Handeln und Reflektieren
- Strukturelle Möglichkeiten und rechtliche Grundlagen von Erziehung und Beratung
- Entfaltung von Entwicklungspotenzialen mithilfe von Arbeits- und Förderplänen
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Erwartete Kompetenzen Die Anwärterinnen und Anwärter - analysieren Lern- und Entwicklungsprozesse von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen und berücksichtigen dabei besondere Entwicklungsbedingungen,
- leiten individuelle Bildungs-und Erziehungsziele sowie Hilfen ab und stellen diese in Förderplänen dar,
- kennen wissenschaftliche Konzepte zur Analyse von Erziehungssituationen und wendet sie mehrperspektivisch an,
- setzen Wissen über Beratungsstrukturen und -konzepte in der Arbeit mit Kooperationspartnern um,
- handeln erzieherisch im Hinblick auf Wertehaltungen, Normen- und Kulturkonflikte, Beziehungspflege, Urteilsbildung, Verantwortungsbewusstsein, Reflexionsfähigkeit auf der Basis bildungswissenschaftlicher Konzepte und Inhalte.
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Modul 3: Kommunikation, Interaktion
Die Anwärterinnen und Anwärter haben in der 2. Phase gelernt,
- selbstbestimmtes Kommunikations-, Interaktions- und Kooperationsverhalten in vielfältigen Erziehungs- und Bildungssituationen angemessen zu gestalten,
- Lösungsansätze zur Bewältigung von Konflikten in Kommunikations-, Interaktions- und Kooperationsprozessen theoriegeleitet zu finden,
- mit Eltern sowie Personen und Institutionen des erzieherischen Umfeldes konstruktiv bei der Konzeptbildung und Durchführung von individuell-spezifischen Fördermaßnahmen zusammenzuarbeiten,
- die Planung und Umsetzung schulischer Vorhaben sowie Schulentwicklungsprozesse kommunikativ, interaktiv und kooperativ mitzugestalten.
Inhalte: - Kooperation und Interaktion in sonderpädagogischen Handlungsfeldern
- Rollen und Aufgaben in Kommunikations- und Kooperationsprozessen unterschiedlicher Kooperationspartner und Adressatengruppen
- Formen und Techniken der Gesprächsführung im Unterricht, in Beratungs- und Beurteilungsgesprächen und der fallbezogenen Konfliktbearbeitung auf Grundlage verschiedener Kommunikationsmodelle
- Formen und Anlässe der Zusammenarbeit mit Eltern und Institutionen des erzieherischen Umfeldes
- E-Learning / Blended-Learning und E-Plattformen zur Vor- und Nachbereitung von Unterricht, im Unterricht und für andere Dienstbelange
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Erwartete Kompetenzen: Die Anwärterinnen und Anwärter - definieren, artikulieren und vertreten eigene Rollen und Positionen,
- nutzen Techniken der Gesprächsführung in sonderpädagogischen Handlungsfeldern,
- analysieren, gestalten und reflektieren Kommunikations-, Interaktions- und Kooperationsprozesse,
- ermöglichen ein lern- und kommunikationsförderliches Klima,
- initiieren und leiten den fachlichen Austausch in Teams, auch unterschiedlicher Berufsgruppen,
- kennen und nutzen Formen der Zusammenarbeit mit Eltern und Institutionen,
- setzen vielfältige Medien, E-Learning und E-Plattformen als Teilaspekt von Informationen und Kommunikation sowie für interaktive Zwecke ein.
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Modul 4: Unterricht
Die Anwärterinnen und Anwärter haben in der 2. Phase gelernt,
- Unterricht auf der Grundlage von Bildungsstandards und Rahmen- bzw. Lehrplänen im Hinblick auf individuelle Bildungserfordernisse zu planen, durchzuführen und zu reflektieren,
- Heterogenität der Lerngruppe für bildungswirksame Gestaltung von Lernsituationen zu nutzen,
- Lernsituationen theoriegeleitet zu gestalten und nachhaltige Bildungsprozesse zu initiieren und zu begleiten,
- Unterricht unter präventiven, integrativen und rehabilitativen Aspekten zu planen, zu gestalten und auszuwerten,
- Unterricht im Hinblick auf die Hinführung zu selbstverantwortlicher Berufs- und Lebenswegplanung zu gestalten.
Inhalte: - Entwicklung, Strukturierung und Realisierung von Unterrichtsvorhaben auf der Grundlage von Bedingungsanalysen, didaktisch-methodischem Handlungswissen und den curricularen Standards der Fächer
- Kriterien und Indikatoren zur Erfassung und Reflexion von Unterrichtsqualität
- Individuelle, soziale und interkulturelle Vielfalt als Herausforderung und Chancen für Unterricht/ Umgang mit Heterogenität
- Didaktische Modelle und Konzepte von Unterricht
- Lernen an außerschulischen Orten
- Kooperationsformen im Unterricht
- Berufs- und Arbeitswelt, Alltagsbewältigung, gesellschaftliche Integration, Freizeit- und Genderaspekte als Inhalte des Unterrichts
- Neue Medien zur Erweiterung des Lernens und Kompensation erschwerender Bedingungen
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Erwartete Kompetenzen: - planen Lehr- und Lernprozesse in Unterrichtseinheiten adressatengerecht, situationsangemessen und didaktisch-methodisch nachvollziehbar,
- führen Unterricht eigenverantwortlich in enger Kooperation mit allen am Unterricht beteiligten Personen durch,
- evaluieren Unterricht und schulische Veranstaltungen im Team und leiten Konsequenzen für die weitere Planung ab,
- nutzen außerschulische Lernorte und kooperieren mit Experten,
- begleiten individuelle Lernprozesse, fördern vielfältige Lernstrategien und nutzen die individuellen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler,
- realisieren lebenswelt- und berufswahlorientierte Aspekte im Unterricht,
- kennen weiterführende Beschäftigungs- und Ausbildungsmöglichkeiten, -konzepte und Institutionen,
- fördern kompetentes, verantwortungsbewusstes Medienverhalten,
- kennen Einsatzbereiche und Bedeutungen von Medien, und setzen sie im Unterricht entsprechend ein.
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Modul 5: Diagnose, Beratung und Beurteilung
Die Anwärterinnen und Anwärter haben in der 2. Phase gelernt,
- die Lernausgangslage und den Bedingungshintergrund der Schülerinnen und Schüler in schulisch relevanten Bereichen im Hinblick auf Ergebnisse und Prozesse zu erfassen,
- individuelle Förderpläne zu erstellen,
- unterschiedliche Formen der Leistungsbeurteilung verantwortungsbewusst anzuwenden und hinsichtlich ihrer Wirkungen und Nebenwirkungen zu reflektieren.
Inhalte: - Bildungsansprüche und Lernausgangslagen von Schülerinnen und Schülern
- Entwicklungsstände, Lernpotentiale, Lernbesonderheiten und spezifische Begabungen
- Diagnostische Verfahren im Überblick und Beratungsformen
- Förderpläne und Förderdiagnostik im pädagogischen Alltag
- Grundlagen und Formen der Leistungserziehung und Leistungsbeurteilung
- Rechtsgrundlagen, Fragestellungen, Verfahren und Dokumentationsformen der Feststellung des sonderpädagogischen Förderbedarfs
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Erwartete Kompetenzen: - diagnostizieren die Lernausgangslage als Kind-Umfeld-Analyse (Ergebnisse und Prozesse) der Schülerinnen und Schüler in schulischen relevanten Bereichen,
- reflektieren und begleiten dialogisch das Lernen und die persönliche Entwicklung der Stärken, Fähigkeiten und Fertigkeiten der Schülerinnen und Schüler,
- erstellen prozessorientiert Förderpläne und setzen sie reflektiert um,
- kennen unterschiedliche Beurteilungssysteme und setzen sie fallbezogen ein,
- können adressaten- und Kriterien orientiert Leistungen erfassen, interpretieren und dokumentieren,
- erheben auf der Basis der Rechtsgrundlagen und der pädagogischen Zielsetzungen den sonderpädagogischen Förderbedarf.
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