Freiarbeitskiste


Die Arbeit mit einer Freiarbeitskiste ähnelt der mit einem Lernzirkel. Bei einem Lernzirkel jedoch wird (meist) nur ein grammatikalisches (Groß-)Thema (z.B. ...)  behandelt. Bei einer Freiarbeitskiste hingegen können aus mehreren Bereichen (z.B. Übersetzungs-, Grammatik-, Vokabelarbeit) Aufgaben und Übungen bereit gestellt werden.

Ziele:

1)         Individuelle Förderung der Schüler/-innen auf den Gebieten

 

2)         Selbständiges und eigenverantwortliches Lernen durch die

            durch die Schülerin selbst.


Gestaltung/Einrichtung:

Um die genannten Ziele zu erreichen, sollte eine Freiarbeitskiste stets aus mehreren Stationen bestehen.
Z.B.
Station 1:    Übersetzung
Station 2:    Grammatik
Station 3:    Vokabel/Stammformen
Station 4:    Spiele
Station 5:    Bibliothek

Jede Station setzt sich zusammen aus verschiedenen Übungen und unterschiedlichen Aufgabenstellungen mit


Bei allen Aufgaben/Übungen sollte auf eine weitgehende Visualisierung der Vorgaben (z.B. ein Männchen für Einzelarbeit, zwei Männchen für Partnerarbeit, ...), die von der Lehrperson festgelegt sind, geachtet werden. Auf diese Weise wird einer Überfrachtung der Arbeitsaufträge entgegen gearbeitet. Die Informationen bzw. individuellen Arbeitsaufträge erscheinen einfach und klar.

muss auf jeder Aufgabe/Übung von der Lehrperson im Vorfeld notiert sein.


Bei einer Neueinrichtung einer Freiarbeitskiste genügt es im übrigen zunächst nur so viele Übungen bereitzustellen, wie Schüler/-innen in der Klasse/im Kurs sind. Da eine solche Erstausstattung einer Freiarbeitskiste trotz dieser Beschränkung einen großen Aufwand an Zeit, Kraft, Kreativität ... bedarf, lohnt es sich ein Projekt mit einer/m oder auch mehreren Klassen/Kursen zu initiieren, dessen Ziel die Herstellung einer Freiarbeitskiste ist. Die Lehrperson kann sich dann auf die Kontrolle der Übungen/Aufgaben und deren Lösungen, das Anbringen der Visualisierungselemente und darüber hinaus u.U. auf die grundsätzliche Konzeption der Freiarbeitskiste beschränken. 

Während der Beschäftigung mit einer Freiarbeitskiste haben viele Schüler/-innen Ideen und Wünsche, wie die Freiarbeitskiste ergänzt werden könnte/sollte. Eine Realisierung dieser Ideen bzw. Wünsche macht allen Beteiligten meist großen Spaß. Besonders motivierend  ist hierbei, wenn die selbst konzipierten Übungen/Aufgaben Teil der bestehenden Freiarbeitskiste werden. Hierbei sind nur wenige Regeln zu beachten:

Auf diese Weise "wächst" im Laufe der Zeit die Freiarbeitskiste, bleibt immer aktuell und motiviert immer wieder neu, da einerseits Schüler/-innen "ihre" Aufgaben/Übungen und Ideen wieder antreffen und andererseits eine Abwechslung stets gegeben ist. 

 

Einsatz im Unterricht:

Eine Freiarbeitskiste kann eingesetzt werden

Alle Stationen und Übungen werden im Klassenraum ausgelegt. Es ist sinnvoll jeweils zwei Schüler/-innen zu benennen, die verantwortlich zeichnen für je eine Station. Diese Schüler/-innen legen zu Beginn der Stunde jeweils "ihre" Station aus, am Ende der Stunde überprüfen sie die Vollständigkeit und packen sie wieder zusammen. Auch entlastet es die Lehrperson in großem Maße, zwei Schüler/-innen für den An- und Abtransport zu benennen.

Dem Nachteil dieser Unterrichtsmethode, dass Lehrer/-in und Schüler/-innen keinen ”direkten” Kontakt haben und damit Fragen/Probleme seitens der Schüler/-innen unter Umständen unbeantwortet bzw. ungelöst bleiben, kann die Einrichtung eines "Fragespeichers" entgegenwirken. Auf einer vorbereiteten Papierfahne sollen die Schüler/-innen ihre Fragen/ Probleme artikulieren, die je nach Bedarf gemeinsam im Stuhlkreis besprochen werden. Auch können Fragen/Probleme, die mehrere Schüler/-innen haben, auf diese Weise sehr ökonomisch behandelt werden.

Weitere Tipps für die Einführung und Benutzung einer Freiarbeitskiste:

 

Vorgaben:

Unter Umständen kann als Rahmenbedingung ein Wochen- bzw. Monatsplan oder auch nur eine Empfehlung den Schüler-/innen an die Hand gegeben werden. Ansonsten sollten die Schüler/-innen frei arbeiten.

 

Lehrerrolle:

Die Lehrperson sollte sich ganz aus dem Unterrichtsgeschehen zurückziehen. Insbesondere sollten die Schüler/-innen selbstständig und frei arbeiten.