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Standardsituationen

Standards sind die Kompetenzen (und deren Performanz), über die Lehrpersonen unbedingt verfügen müssen, damit sie unterrichtliche und schulische Situationen (Standardsituationen) erfolgreich (= passend) bewältigen. Standards sind notwendige Wissens- und Könnensbestände, durch die sich das professionelle Handeln in unterrichtlichen und schulischen Situationen von dem eines Laien unterscheidet.

Standardsituationen sind paradigmatische Situationen des Lehrerhandelns. Es sind unterrichtliche und schulische Situationen, die häufig vorkommen und in gewissem Sinne verallgemeinerbar sind. Die Professionalität der Lehrkraft zeigt sich u.a. in der Bewältigung von Standardsituationen. Dazu ist professionelles Handwerk, Geschick und Erfahrung notwendig.

Handlungsoptionen sind verschiedene Optionen für das Handeln in Standardsituationen. Der Begriff Handlungsoption - anders als die Begriffe Hinweis, Hilfe, Empfehlung - verdeutlicht, dass es sich nicht um Rezepte handelt, sondern um im Einzelfall zu legitimierende Möglichkeiten des Handelns.

Während Standards allgemeiner und abstrakter formuliert sind, sind Standardsituationen und Handlungsoptionen sehr konkret und Gegenstand der täglichen Ausbildung. Standards sind verbindlich festgelegte Kompetenzen des Lehrberufes. Standardsituationen und Handlungsoptionen indes werden aus dem Kontext der Ausbildungsarbeit heraus induktiv im Sinne eines mitwachsenden Systems mit jedem neuen Referendarkurs gemeinsam erarbeitet und formuliert. Die so zusammengestellten Standardsituationen mit Handlungsoptionen werden in Seminarsitzungen (Modulen) gebündelt, reflektiert und mit theoretischen Konzepten überprüft und gestützt.

Die nachfolgenden Standardsituationen mit den Handlungsoptionen sind durch die Ausbilder des Seminars und der Schulen sowie durch die Referendare zusammengetragen.

 

Standardsituationen im Unterricht

  • 1 Fragen stellen
  • 2 Impulse setzen
  • 3 Frontal unterrichten
  • 4 Mit der Tafel arbeiten
  • 5 Mit Folien arbeiten
  • 6 Arbeitsblätter erstellen
  • 7 Arbeitsblätter einsetzen
  • 8 Einen Lehrervortrag halten
  • 9 Aufgaben stellen
  • 10 Aufgaben bearbeiten
  • 11 Aufgaben besprechen
  • 12 Die letzte Stunde wiederholen
  • 13 Themengebiete wiederholen
  • 14 Lernprozesse evaluieren
  • 15 Klassenarbeiten erstellen
  • 16 Mündlich prüfen
  • 17 Schülerprotokolle bewerten
  • 18 Epochalnoten geben
  • 19 Zeugnisnoten machen
  • 20 Experimente vorführen
  • 21 Schülerübungen organisieren
  • 22 Offen experimentieren
  • 23 Heftführung organisieren
  • 24 Eine Gruppenarbeit durchführen
  • 25 Eine Gruppenarbeit bewerten
  • 26 Das Lehrbuch einsetzen
  • 27 Videos einsetzen
  • 28 Computer einsetzen
  • 29 Mit der Zeitnot umgehen
  • 30 Etwas ausstellen
  • 31 In die Stunde einsteigen
  • 32 Inhalte erarbeiten
  • 33 Ergebnisse sichern
  • 34 Wochenaufgaben stellen
  • 35 Eine Unterrichtsreihe planen
  • 36 Fachinhalte strukturieren
  • 37 (Fach)Begriffe einführen
  • 38 Fachliches und Sprachliches einüben
  • 39 Das-Auf-Ideen-Kommen fördern
  • 40 Vorgaenge beschreiben lassen
  • 41 Inhalte erarbeiten
  • 42 Inhalte strukturieren
  • 43 Mit Sachtexten umgehen
  • 44 Das Leseverstehen fördern
  • 45 Etwas erklären
  • 46 Ein Einführungsgespräch führen
  • 47 Ein Erarbeitungsgespräch führen
  • 48 Ein Auswertungsgespräch führen
  • 49 Ein Abschlussgespräch führen
  • 50 Ein freies Unterrichtsgespräch führen
  • 51 Eine Klassendiskussion führen
  • 52 Ein Metagespräch führen
  • 53 Lernstrategien vermitteln
  • 54 Den Projektor einstellen
  • 55 Die Mitarbeit fördern
  • 56 Eine Arbeitshaltung herstellen
  • 57 Arbeitsergebnisse auswerten
  • 59 Arbeitsergebnisse präsentieren lassen
  • 60 Lernhilfen geben
  • 61 Das Vorwissen der Schüler aktivieren
  • 62 Epochalnoten geben
  • 63 Mit Fehlern umgehen

Standardsituationen im schulischen Alltag

  • 70 Eine neue Klasse übernehmen
  • 71 Einen Ersatzraum organisieren
  • 72 Einen Wandertag (Klassenfahrt) organisieren
  • 73 Einen Wandertag (Klassenfahrt) durchführen
  • 74 Ein Elterngespräch führen
  • 75 Etwas (Geld, Materialien) einsammeln
  • 76 Aufsicht führen
  • 77 Medien besorgen und bereithalten
  • 78 Klassenarbeiten beaufsichtigen
  • 79 Zensuren begründen
  • 80 Vertretungen halten
  • 81 Klassenbuch führen
  • 82 Mehrere Stunden am Tag unterrichten
  • 83 Mit den Empfehlungen von Kollegen umgehen
  • 84 Auf Verspätungen reagieren
  • 85 Mit Störungen umgehen
  • 86 Mit Mobbing umgehen
  • 87 Mit Au0ßenseitern umgehen
  • 88 Die Sitzordnung in der Klasse organisieren
  • 89 Binnendifferenziert arbeiten
  • 90 Ein Schuljahr strukturieren
  • 91 Zusatzstunden sinnvoll nutzen
  • 92 Vertretungen halten
  • 93 Schüler für besondere Aufgaben einsetzen
  • 94 Räume und Materialien organisieren
  • 95 Die Sitzordnung ändern
  • 96 Klassenarbeiten terminieren
  • 97 Einen Streit schlichten
  • 98 Sanktionen erteilen

Standardsituationen im Schulleben

  • 100 Sich am Elternabend vorstellen
  • 101 Sich in Konferenzen einbringen
  • 102 An Schulveranstaltungen aktiv teilnehmen
  • 103 Schulveranstaltungen organisieren
  • 104 Die Schule nach außen vertreten
  • 105 Im Team arbeiten
  • 106 Sich in Arbeitsgruppen einbinden
  • 107 An Schulfeiern mitwirken
  • 108 Den Arbeitsplatz organisieren
  • 109 Materialien und Erfahrungen austauschen
  • 110 Elterninformationen verfassen

 

Die Bedeutung des methodischen Lehrer-Handwerks in der Ausbildung

Mit wenig methodischem Handwerk kann Referendarinnen und Referendaren bereits viel geholfen werden. Methodische Ungeschicklichkeiten bilden nämlich oftmals den vordergründigen Anlass für die massive Kritik an unerfahrenen Lehrerinnen und Lehrern. "Der kann ja noch nicht einmal eine Folie richtig auflegen, wie will der denn die Klasse in den Griff kriegen." heißt es beispielsweise. Hier kann bereits mit geringem Einsatz viel erreicht werden. Die Verbesserung des methodischen Know-hows der jungen Lehrerinnen und Lehrer ist eine vordringliche Aufgabe der Lehrerausbildung.
Es gibt Standardsituationen, die mit großer Regelmäßigkeit in fast jeder Stunde vorkommen, die zwar immer wieder neu angegangen werden müssen, aber für die sich der Lehrer ein gewisses Aktions- und Reaktionsrepertoire zulegen kann. Die folgende unvollständige Liste zeigt solche Standardsituationen.

  • Fragen stellen
  • Frontal unterrichten
  • Epochalnoten geben
  • Mit Folien arbeiten
  • Arbeitsblätter einsetzen
  • Aufgaben stellen
  • Die letzte Stunde wiederholen
  • Eine neue Klasse übernehmen u.v.a.m.

Diese Standardsituationen sind nachfolgend jeweils kurz skizziert, mit Positiv- und Negativbeispielen illustriert und mit Hinweisen versehen. Durch diese an der Unterrichtspraxis orientierte Darstellung könnte der Eindruck erweckt werden, es gäbe griffige Rezepte für den Umgang mit den Unterrichtssituationen. Einem derartigen Eindruck soll keinesfalls Vorschub geleistet werden, denn für das Unterrichten kann es grundsätzlich keine Rezepte geben. Aber es gibt Hilfen und jeder Lehrer hat das berechtigte Bedürfnis nach praktisch-realistischer Hilfe. In den Unterrichtssituationen zeigt sich die Handlungskompetenz des Lehrers. Das Rüstzeug des Lehrers, dessen persönliches Know-how, dessen Erfahrung im Umgang mit unterrichtlich kniffligen Situationen ist schwer zu beschreiben. Hilfen, Hinweise und Empfehlungen sind kristallisierte Erfahrungen anderer, die bekanntlich nicht vermittelt werden können, die aber hilfreich sind, um eigene Verhaltensmuster auszuprägen. Für alle Ratschläge gilt, dass sie geprüft, angepasst, verändert oder gar ins Gegenteil verkehrt werden müssen. Jeder Unterricht braucht Rituale, Konventionen, eingeschliffene Verhaltensweisen und Routine. Sie erleichtern den zwischenmenschlichen Umgang und entlasten den Unter richt, denn sie bringen ein gewisses Maß an Struktur, Ordnung und Sicherheit in das Unterrichtsgeschehen.
Das menschliche Verhalten wird damit verlässlicher und vorhersagbarer. Das gibt dem Unterricht die pädagogisch wünschenswerte Ruhe und erhöht das gegenseitige Vertrauen. Schülerinnen und Schüler wünschen sich dies und haben ein Recht darauf. In schwierigen Unterrichtssituationen können sie eine wichtige Stütze sein.
Die Ambivalenz der Rituale und der Routine bringt es aber mit sich, dass sie zur Zwangsjacke werden können, sich verselbstständigen und nur um ihrer selbst willen gepflegt werden, inhaltslos und autoritär sind. Das ist die Gefahr der schleichenden Machtergreifung der Rituale und der Routine im Unterricht. Es gilt hier wie überall, das rechte Maß zu finden.
Forschungen über Lehrerhandeln zeigen, dass das Lehrerwerden ein Entwicklungsprozess ist, der nicht als problemloser Positions- und Rollenwechsel, sondern als persönlichkeits- und identitätsbezogener Entwicklungsverlauf stattfindet. Die Literatur spricht hier von drei Entwicklungsstadien:

  • Auf der "survival stage" des Anfängers geht es um das reine Überleben des Neulings im Klassenzimmer und im Schulleben.
  • Auf der "mastery stage" findet ein Übergang vom Ich-Bezug zum Situationsbezug statt. Der Lehrer vermag nunmehr, Unterrichtssituationen didaktisch und pädagogisch zu gestalten.
  • Auf der "routine stage" besteht die Chance, das Unterrichten mit Gelassenheit anzugehen und auf individuelle Schülerprobleme gezielt einzugehen. Gleichzeitig besteht die Gefahr, in krisenhafter Langeweile zu erstarren.

Das nachfolgend beschriebene Knowhow mag...

  • auf der "survival stage" in neuartigen Unterrichtssituation eine Erste Hilfe sein,
  • auf der "mastery stage" zum didaktischen und pädagogischen Experimentieren einladen, und
  • auf der "routine stage" immer wieder zur Reflexion und Weiterentwicklung herausfordern.

 

 

 

 

 

Diesen Bereich betreut E-Mail an Johannes Grünhag. Letzte Änderung dieser Seite am 19. Oktober 2017. ©1996-2023 Bildungsserver Rheinland-Pfalz