Standards zur Lehrerausbildung
Die Entwicklung von Standards zur Lehrerausbildung
Standards sind die Kompetenzen (und deren Performanz), über die Lehrpersonen unbedingt verfügen müssen, damit sie unterrichtliche und schulische Situationen (Standardsituationen) erfolgreich (= passend) bewältigen. Standards sind notwendige Wissens- und Könnensbestände, durch die sich das professionelle Handeln in unterrichtlichen und schulischen Situationen von dem eines Laien unterscheidet. Ob Standards erfüllt sind, muss sich in der Planung für konkrete Situationen und im Handeln in konkreten Situationen zeigen.
Bildlich ausgedrückt wird die Professionalität des Fachlehrers im Sinne eines Experten für die Gestaltung von Vermittlungs-, Lern- und Bildungsprozessen von und über das Fach von Säulen der Kompetenzen, nämlich den Standards getragen.
Die acht Kompetenzsäulen (= Standards) lauten:
Standard 1: Über anschlussfähiges Fachwissen verfügen
Standard 2: Über Erkenntnis- und Arbeitsmethoden des Faches verfügen
Standard 3: Über anschlussfähiges fachdidaktisches Wissen verfügen
Standard 4: Fachliches Lernen planen und gestalten
Standard 5: Die Komplexität unterrichtlicher Situationen bewältigen
Standard 6: Die Nachhaltigkeit von Lernen fördern
Standard 7: Über Diagnose- und Evaluationsverfahren verfügen
Standard 8: Sich in der Rolle als Fachlehrer bzw. Fachlehrerin entwickeln
- Empfehlungen zur Formulierung von Standards
- Häufig gestellte Fragen zu Standards in der Lehrerbildung
- Gestufte Ausbildung
Standards zur Lehrerausbildung
In diversen Arbeitgruppen wurden am Studienseminar Koblenz in dreijähriger Arbeit Standards zur Lehrerausbildung entwickelt.
- Standards für die berufspraktische Ausbildung
- Standards für die Fachseminare Naturwissenschaften
- Standards für die Fachseminare Sprach- und Textwissenschaften
- Standards für die schulische Ausbildung
Standards für die Fachseminare
- Bildende Kunst
- Biologie
- Chemie
- Deutsch
- Englisch
- Erdkunde
- Französisch
- Geschichte
- evangelische Religion
- katholische Religion
- Latein
- Mathematik
- Musik
- Philosophie
- Physik
- Sozialkunde
- Spanisch
- Sport
Die innere Kohärenz von Standards, Erwerbssituationen, Performanzsituationen und Qualitätsindikatoren
Lehrerausbildung muss Referendarinnen und Referendare folgende Fragen beantworten:
1. Was sollen wir am Ende können? (Kompetenz)
2. Wo und wie erwerben wir, was wir können sollen? (Erwerb)
3. Wo und wie zeigen wir, was wir können? (Performanz)
4. Was und wie wird bewertet, was wir können? (Qualität)
Die innere Kohärenz von Standards, Erwerbssituationen, Performanzsituationen und Qualitätsindikatoren muss auf der konzeptionellen Ebene gewährleistet sein.
Die innere Kohärenz von Standards, Erwerbssituationen, Performanzsituationen und Qualitätsindikatoren muss auf der praktischen Ebene gewährleistet sein.
Lehrerbildung muss endlich als Ganzes und als Aufgabe aller an der Lehrerbildung Beteiligten verstanden und vom Ende her gedacht werden.
- Lehrerbildung vom Ende her denken
- Zur Kohärenz in der Lehrerausbildung
- Standardorientierte gestufte modularisierte kohärente Lehrerausbildung
Die Konkretisierung und die Kommunikation der Standards und die Arbeit mit den Standards
Nach der Entwicklung von Standards fallen drei weitere Aufgaben an:
1. Standards müssen den Referendaren, den Ausbildern in Seminar und Schule, den anderen Institutionen und der Gemeinschaft der Lehrerbildner überzeugend kommuniziert werden
2. Standards müssen konkretisiert werden, damit sie verständlich sind und in die Ausbildungsarbeit einwirken können
3. Mit den Standards muss in der Ausbildung gearbeitet werden.
Das Koblenzer Ausbildungsmodell
Das Ausbildungsmodell am Studienseminar Koblenz geht von zwei Anforderungen aus: Erstens muss Lehrerausbildung vom Ende her, vom Berufsfeld aus gedacht werden. Zweitens müssen die Ausbildungselemente zueinander kohärent sein. Erst das Zusammenspiel von Standards, Ausbildungsmodulen, Ausbildungsdokumentation und Modulprüfungen zeigt die Kohärenz und die Wirksamkeit eines outputorientierten Ansatzes.