
Fachseminar am außerschulischen Lernort
Ganzheitliches Lernen und Lernen mit allen Sinnen gelingen mitunter dann besonders nachhaltig, wenn Schülerinnen und Schüler den vertrauten Klassenraum verlassen und Lerngegenständen in ihrer realen Umgebung begegnen. Gerade in den gesellschaftswissenschaftlichen Fächern gehören daher Exkursionen zu außerschulischen Lernorten zum festen Repertoire der Fachdidaktik. Um dieses wichtige Thema auch als angehende Lehrkraft ganzheitlich zu erleben, führten die Fachgruppen Erdkunde und Geschichte der ABG 822 am 23. Mai 2023 einen gemeinsamen Fachseminartag an zwei möglichen Lernorten durch.
Zunächst besuchten die Anwärterinnen und Anwärter die Dokumentationsstätte Regierungsbunker in Ahrweiler und konnten dort einen Eindruck davon gewinnen, wo das Notparlament und die deutsche Bundesregierung im Falle eines Atomschlags während des Kalten Krieges für 30 Tage Unterschlupf gefunden hätten. Angesichts der aktuellen Krisen in Europa hatte der Gang durch die kalten Bunkerröhren etwas Beklemmendes, zumal bereits beim Bau der Anlage in der 1960er Jahren klar war, dass der Bunker einem Angriff nur sehr begrenzt würde standhalten können.
Tief in den Vulkanismus der Eifel und dessen geografisch-geologische Hintergründe stieg die Gruppe anschließend in Mendig ein. Und dies im doppelten Sinne: Über hundert Stufen ging es hinab in den Lavakeller des Vulkanmuseums, wo der seit dem Mittelalter betriebene Basaltabbau unter fachkundiger Führung besichtigt werden konnte. Im "Lava-Dome" ermöglichten dann umfangreiche Informationsstationen zu Themen aus der physischen Geografie und zu ausgewählten Vulkanausbrüchen der letzten 200 Jahre interaktive Einblicke. Hier wurde immer wieder deutlich, dass der Vulkanismus auch bei uns in Deutschland nach wie vor ein dynamischer geologischer Prozess ist. Die Eifelvulkane sind nicht erloschen, sie "schlafen" nur.
Neben der primären Begegnung mit den Lernorten standen während des ganzen Tages immer wieder Aspekte der didaktisch-methodischen Einbettung in den Unterricht sowie auch organisatorische und rechtliche Fragen im Fokus. "Mir ist heute nochmal so richtig klar geworden, wie viel Potential für meine Schüler in einer Fahrt an einen solchen Ort steckt", fasste LAA Benedikt Klose seinen Ertrag des Fachseminartages zusammen.
In gemütlicher Runde klang der Tag mit einem gemeinsamen Abendessen im Vulkanbrauhaus aus.
Thementag e-learning
Mr. Wissen2go zu Gast im Studienseminar RS+ Wallertheim
Am 26.10.2021 fand in den Räumen des Studienseminars Wallertheim eine ganztägige Ausbildungsveranstaltung zum Thema e-learning statt, in dessen Rahmen wir bereits zum zweiten Mal Herrn Drotschmann als Experten begrüßen durften.
Herr Drotschmann, bekannt als Moderator von TerraX und durch seinen youtube-Kanal
MrWissen2go, gab den Anwärterinnen und Anwärtern einen breiten Einblick in seine Arbeit als Blogger. Er stellte den Zuhörerinnen und Zuhörern sehr anschaulich und in einer angenehmen Atmosphäre die Chancen, aber auch Risiken bei der Nutzung sozialer Medien dar.
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Herr Drotschmann untermauerte seine Aussagen immer wieder eindrucksvoll mit Fakten und Statistiken seines eigenen YouTube-Kanals. Neben der Bedeutung digitaler Medien wie YouTube, TikTok und co im Lebensumfeld junger Menschen verdeutlichte er die Funktionsweise solch algorithmusgesteuerter Plattformen und zeigte somit auch kritisch zu betrachtende Punkte auf. Im Anschluss wurden in einer kurzweiligen Podiumsdiskussion die konkreten Nutzungsmöglichkeiten von YouTube-Videos bei der Planung von Unterricht sowie der unterrichtlichen Umsetzung thematisiert. Herr Drotschmann gab in diesem Zusammenhang für die Zuhörer interessante Einblicke in die Produktionsabläufe seiner eigenen Videos und gab den Anwärterinnen und Anwärtern wertvolle Tipps für die Erstellung eigenen Videobeiträge.
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Am Nachmittag wurden die Anwärterinnen und Anwärter in verschiedenen Workshops in die Erstellung von Lernvideos eingeführt. Nach einer kurzen Information zu den rechtlichen Rahmenbedingungen und der Klärung des Begriffs „Lernvideo“ wurde eine kostenlose Software vorgestellt, mit Hilfe derer die Teilnehmerinnen und Teilnehmen im Folgenden in Kleingruppen eigenen Videos erstellen konnten. Bei der Vorstellung der Endprodukte im Plenum wurden als Abschluss der sehr erfolgreichen Veranstaltung die Einsatzmöglichkeiten im Unterricht beleuchtet.
Pädagogische Woche 2022
Die Fähigkeit zur Zusammenarbeit im Team ist auch im Lehrberuf von zentraler Bedeutung.
Deswegen ist es uns als Studienseminar wichtig, die neuen Ausbildungsgruppen gleich zu Beginn des Vorbereitungsdienstes im Rahmen der pädagogischen Woche zu einem Team zu entwickeln.
Anfang September starteten die Anwärter:Innen der Ausbildungsgruppe 8/22 mit vier Tagen in der Jugendherberge in Oberwesel in deren ereignisreiche Ausbildungsphase.
Neben der Vorbereitung der Anwärter:Innen auf die erste Stunden an den Ausbildungsschulen stand die „Planung und Organisation einer Klassenfahrt“ im Mittelpunkt der pädagogischen Arbeit.
Hier wurden anhand von Fallbeispielen verschiedene Situationen dargestellt und hinsichtlich rechtlicher Vorgaben intensiv diskutiert.
Die Kriterien für die Auswahl eines geeigneten Reiseziels wurden unter pädagogischen Aspekten ebenso beleuchtet, wie der Umgang mit möglichen Störungen auf einer Klassenfahrt.
Während der der pädagogischen Woche sollte den Anwärter: Innen im so viel Praxiserfahrung, als möglich geboten werden.
Vor diesem Hintergrund konnten sie die von ihnen gewählten Workshops, welche von den Fachleiter:Innen organisiert wurden, besuchen und diese praktisch erproben.
Das Angebot der Workshops zielte darauf ab, pädagogische Themenbereiche anzubieten, welche auch auf einer Klassenfahrt mit Schülern und Schülerinnen umgesetzt werden können, um so die gemeinsame Fahrt interessant und abwechslungsreich zu gestalten.
Unter folgenden Workshops konnte ausgewählt werden:

THE WORK nach Byron Katie© eine Selbstcoachingmethode zum Stressabbau, mit welcher über vier Fragen unsere Gedanken und Glaubenssätze auf deren Sinnstiftung und Nutzen überprüft werden können.
Mit GeoCaching und ActionBound als Tools der „modernen und digitalen Schnitzeljagd“ den Ort der Klassenfahrt zu erkunden.
Ein weiterer Programmpunkt stellte der Baustein Demokratieerziehung im Lehrberuf dar.
Diese Veranstaltung wurde von einem Team des Pädagogischen Landesinstituts Mainz moderiert und gestaltet.
Ziel des Themenkomplexes war neben der Auseinandersetzung mit dem Beutelsbacher Konsens, die Beleuchtung der Bedeutung von Demokratieerziehung im Unterricht aller Klassen und Fächer.
Auch hier wurde die Theorie mit vielen Praxisbeispielen aus dem Lehreralltag untermalt, anhand welcher die Anwärter: Innen Handlungsoptionen Ihres zukünftigen pädagogischen Arbeitens entwickeln und diskutieren konnten.
Die pädagogische Woche gestaltete sich als wichtige intensive erfahrungsreiche, aber auch sehr amüsante Zeit, in der sich Anwärter: Innen und Fachleiter besser kennenlernen durften.
Der Start in eine lehrreiche Ausbildungsphase ist somit geglückt und wir freuen uns auf die gemeinsamen 18 Monate Ausbildung.
Biographiearbeit als Voraussetzung für Professionalität im Lehrerberuf
Dem staatlichen Studienseminar Wallertheim für das Lehramt an Realschulen plus liegt die Ausbildung der Lehramtsanwärterinnen und -anwärter sehr am Herzen. Deshalb werden neben den fachspezifischen Einheiten auch sogenannte schulartspezifische Fachseminare durchgeführt, die über den Tellerrand der einzelnen Fächer hinausschauen, um auf diese Weise auf die Besonderheiten der Schulart Realschule plus ganzheitlich blicken zu können. Schließlich sollen die angehenden Lehrkräfte allumfassend auf ihre neue Tätigkeit vorbereitet werden.

Die Corona-Krise zeigte uns deutlich, dass Lehrkräfte mehr als reine Wissensvermittler sind. Sie sind wichtige Bezugspersonen für Kinder und Jugendliche, die viel Traurigkeit, Ängste und Kummer, welche durch den Lockdown häufig verstärkt wurden, in sich tragen. Dabei ist Trauer ein vielfältiges Phänomen, das bei jeglicher Art von Verlusten – Trennung oder Scheidung der Erziehungsberechtigten, Umzug in eine neue Stadt, Krankheit, Tod eines geliebten Haustieres oder Tod eines geliebten Menschen – einhergeht. Der Tod gehört zum Leben und damit auch zum Schulleben dazu. Dies ist uns als Studienseminar sehr bewusst, weshalb wir zukünftige Lehrkräfte auch darauf vorbereiten möchten, wie sie professionell mit trauernden Schülerinnen und Schülern umgehen können, sodass sie Sicherheit im Umgang mit diesen gewinnen. Deshalb fand im September 2020 das erste Mal eine schulartspezifische Einheit zur Thematik „Tod und Trauer in der Schule“ am staatlichen Studienseminar Wallertheim statt.

„Mit vielen Fragen und Ängsten bin ich zu dem Seminar gefahren, mit Antworten und einem guten Gefühl werde ich es verlassen.“, kommentierte eine Lehramtsanwärterin das schulartspezifische Fachseminar in einer Feedbackrunde und erhielt viel Zustimmung von ihren Mitreferendaren.
Die angehenden Lehrkräfte lernten neben Theorien zu Trauerphasenmodellen, unter anderem von Verena Kast und Elisabeth Kübler-Ross, ebenso die Besonderheiten von „Kindertrauer“, „Suizidtrauer“ und "Herkunftstrauer“ kennen. Dies sind alles spezielle Formen der Trauer, die in der Regel kaum bis gar keine Aufmerksamkeit erhalten, obwohl jene in der Schülerschaft der Realschule plus besonders wichtig sind.
„Uns war bewusst, dass jeder Mensch früher oder später mit dem Thema Tod und Trauer konfrontiert wird. Aber gerade wir als junge Lehrerin oder junger Lehrer fühlen uns oft überfordert, wenn wir im Schulalltag mit diesem Thema konfrontiert werden. Das Seminar hat uns verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt, wie wir einem trauernden Kind begegnen können, worauf wir besonders achten sollten und wie wir eine wirkliche Hilfe für den oder die Betroffene sein können.“, fügten zwei Lehramtsanwärter in der Blitzlichtrunde hinzu.
Bei der Arbeit mit trauernden Kindern ist neben dem Expertenwissen auch die Umsetzung essentiell,weshalb unsere angehenden Lehrkräfte ebenso zahlreiche Übungen zum Umgang mit eigener Trauer, Schmerz und Verlust kennenlernten. Jene kreativen Übungen wurden in Einzel-, Partner oder Gruppenarbeit umgesetzt, sodass die Lehramtsanwärterinnen und -anwärter selbst die Erkenntnis gewinnen konnten, wie wichtig eine schöpferische Auseinandersetzung mit der Thematik „Trauer “ ist. „Das Seminar war ganz anders als erwartet. Ich hatte zuvor mit bedrückenden Themen gerechnet, allerdings wurde mir die Angst vor dieser Thematik durch zahlreiche Methoden, Musik und Gestaltungselemente genommen. Durch das Seminar wurde mir die Relevanz der Thematik erst so richtig bewusst. Daher bin ich im Nachhinein sehr dankbar dafür, dass diese Veranstaltung stattgefunden hat, weil ich mich nun sicherer im Umgang mit solch einer Extremsituation fühle.“, ergänzte eine Lehramtsanwärterin ihre Mitreferendare.

Vielen Jugendlichen und Kindern ergeht es ähnlich. Daher darf bei den sogenannten Trauerarbeitssitzungen die Raumgestaltung nicht vernachlässigt werden. Die liebevoll gestaltete Mitte ist ein wichtiger Bestandteil und kann Schülerinnen und Schülern Gesprächsanlässe bieten, weil sie ihre Gedanken zu dieser äußern können. Das rote Wollknäul versinnbildlicht hierbei das Netz der Verbundenheit, welches für Trauernde ungemein wichtig ist. Die unterschiedlichen Symbole Herz und Engel können beispielsweise die Verbindung zwischen dem Verstorbenen und dem Trauernden darstellen und verdeutlichen, dass Trauer eine Herzensangelegenheit ist. Hierbei sind alle Interpretationen der Symbole zulässig und können weitere Gesprächsanlässe bieten. Die frischen Blumen, die Teelichter und das Duftöl schaffen eine stimmungsvolle Atmosphäre, welche die kreative Auseinandersetzung mit erlebten Verlusten und Schmerz unterstützen soll. Darüber hinaus können Sorgen, Ängste oder Schmerzen auf Zetteln dem „Sorgenfresser“ zum Fressen gegeben werden.
„Ein sehr gelungenes und wichtiges Seminar zu einem Thema, das viel zu selten thematisiert wird und in der Gesellschaft meist in den Hintergrund gerät – zu Unrecht.“, kommentierten zwei weitere Lehramtsanwärterinnen die Sitzung. Diesen Eindruck hatten auch die Fachleiter Herr Fiehl und Frau Starck, weshalb sie auch zukünftig planen, dieses schulartspezifische Fachseminar am staatlichen Studienseminar Wallertheim für das Lehramt an Realschulen plus anzubieten.
Informationen zur Wechselprüfung II
01.06.2016
Informationen zur Wechselprüfung II (Lehrkräfte-Wechselprüfung mit dem Ziel Lehramt an Realschulen plus für Lehrkräfte mit der Befähigung für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen) finden Sie auf der Seite des Landesprüfungsamtes für die Lehrämter an Schulen sowie auf der Präsenz der
Landeskoordination zur Wechselprüfung II.