Menschenrechtsbildung und Demokratieerziehung
Das Adolf-Reichwein-Studienseminar Westerburg ist seit 2019 Gründungsmitglied des Netzwerkes Menschenrechtsbildung und Demokratieerziehung in der Lehrkräfteausbildung (NMDL), an dem Studienseminare des Landes Rheinland-Pfalz aller Schulformen partizipieren.
Das Netzwerk erachtet Demokratielernen ganz bewusst als Querschnittsaufgabe von Schule, die von allen Beteiligten gemeinsam angenommen werden muss. Es hat sich zur Aufgabe gemacht, angehende Lehrerinnen und Lehrer durch vielfältige Lernangebote und dem Bereitstellen von Erfahrungsräumen auf diese Herausforderung vorzubereiten und sich darüber miteinander auszutauschen.
Wie kam es dazu?
Der freiheitlich demokratische Staat lebt von Voraussetzungen, die er als Staat allein nicht garantieren kann.
Die Kultusministerkonferenz hat 2018 die Empfehlungen zur Demokratiebildung sowie zur Menschenrechtsbildung überarbeitet und beschlossen, die Entwicklung und Einübung demokratischer Schlüsselkompetenzen aufgrund bedenklicher gesellschaftlicher Entwicklungen einzufordern. https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/2009/2009_03_06-Staerkung_Demokratieerziehung.pdf
Die besondere Verantwortung der Schule
Schule ist die einzige gesellschaftliche Institution, in der es gelinge kann, alle Kinder und Jugendlichen zu erreichen.
Schule kann und soll sich als Ort erweisen, an dem Demokratie als dynamische und ständige Gestaltungsaufgabe reflektiert und gelebt wird.
Ziele und allgemeine Grundsätze
Die gelebte Demokratie muss ein grundlegendes Merkmal unserer Schule sein.
Demokratische Haltungen und Handlungsfähigkeit als Schlüsselkompetenzen müssen entwickelt und eingeübt werden. Dies muss in vielfältiger Weise Teil des Schulalltags sein.
Kinder und Jugendliche brauchen ein Wertesystem, in dem sie sich orientieren können. Schule ist dafür verantwortlich, ihnen eines zu vermitteln, das den freiheitlichen und demokratischen Grund- und Menschenrechten entspricht. Werte vermitteln sich durch die Art wie Lehrerinnen und Lehrer kommunizieren und handeln.
Die Menschenwürde ist die wichtigste Wertentscheidung des Grundgesetzes. Das pädagogische Handeln in Schulen ist von demokratischen Werten und Haltungen getragen, die sich aus den Grundrechten des Grundgesetzes und aus den Menschenrechten ableiten lassen.
In einer Schule als Ort gelebter Demokratie werden die Würde des jeweils anderen großgeschrieben, Toleranz und Respekt gegenüber anderen Menschen und Meinungen geübt, Zivilcourage gestärkt, demokratische Verfahren und Regeln eingehalten und Konflikte gewaltfrei gelöst.