„Ist das Kunst? – oder kann das weg?“
Oder „Ist Kunstunterricht nötig? Und wenn ja, warum?“
Künftige Kunstlehrerinnen und Kunstlehrer müssen sich häufiger mit diesen Fragen auseinandersetzen und sich für ihr Fach einsetzen, das oft einem starken Legitimationsdruck ausgesetzt ist.
Daher ist es eine wesentliche Aufgabe, die Bedeutung des Faches Bildende Kunst herauszustellen und den Kunstunterricht an Realschulen plus zu stärken und weiterzuentwickeln.
Des Weiteren hat der zweite Ausbildungsabschnitt zum Ziel, künftige Kunstlehrerinnen und Kunstlehrer darin zu fördern, den Kunstunterricht zunehmend professioneller planen, gestalten, analysieren und bewerten zu können, indem sie im Fachseminar, die notwendigen fachbezogenen Kompetenzen des Faches Bildende Kunst erwerben und erweitern.
Kompetenzen künftiger Kunstlehrerinnen und Kunstlehrer
· zeichnen sich durch künstlerische Fähigkeiten aus.
Sie haben durch eigenständige intensive künstlerische Praxis gelernt, sich mit Mitteln der Bildenden Kunst zu artikulieren.
· reflektieren künstlerische Entscheidungen.
Sie können ästhetische Konzeptionen und Prozesse begründen und beurteilen.
· verstehen die Gegenwartskunst.
Sie setzen sich mit Tendenzen und Persönlichkeiten der Kunst der Gegenwart und jüngeren Vergangenheit auseinander.
· verfügen über profunde Kenntnisse zur Geschichte der Kunst.
Sie kennen die wesentlichen Bereiche der Bildenden Kunst, deren Themen, Kontext, Intentionen und gestalterischen Eigenarten.
· kennen die relevanten Beiträge wichtiger Bezugswissenschaften der Kunstdidaktik.
Sie haben praktikable Kenntnisse u.a. aus den Bereichen Kreativitätsforschung, Kinderzeichnungsforschung, Wahrnehmungstheorie und Ästhetik.
· sind Bild-Expertinnen und Bild-Experten.
Sie wissen, mit welchen Mitteln und Techniken Bilder generiert und verändert werden, welche gesellschaftliche Bedeutung sie haben und wie sie rezipiert werden.
· können ästhetisch-künstlerische Kompetenz kommunizieren.
Sie sind in der Lage, Anderen den Bereich der Bildenden Kunst zu erschließen und so durch verbale wie auch durch nicht-verbale Kommunikation einen spezifischen Beitrag zur Bildung insbesondere von Kindern und Jugendlichen zu leisten.
· können kreative Prozesse initiieren.
Sie entwickeln und nutzen didaktisch-methodische Verfahren und Materialien, die es insbesondere Kindern und Jugendlichen ermöglichen, künst- lerische Erfahrungen zu gewinnen.
· reflektieren Bildungsziele.
Sie kennen den kunst- und kulturpädagogischen Diskurs um die Erziehungsziele ihres Faches und den Bildungswert künstlerischen Handelns und der Beschäftigung mit ästhetischen Objekten und Prozessen.
· planen, realisieren und evaluieren Kunstunterricht.
Sie sind in der Lage, vor dem Hintergrund fachspezifischer Didaktik und Methodik zeitgemäße Lehr- und Lernprozesse in Gang zu setzen, offen zu begleiten und zu bewerten.
(aus Curriculare Standards des Fachs Bildende Kunst, 2011)
Im Fachseminar Bildende Kunst steht die teilnehmerorientierte Arbeit im Vordergrund, um an geeigneten Situationen aus der Unterrichtspraxis, die in verschiedenen Ausbildungssituationen erforderlichen Kompetenzen zu vermitteln und individuell und differenziert zu fördern.
In Hinblick auf die Ausbildung im Fachseminar ergeben sich folgende Themenbereiche:
• „Herausforderung und/oder Chance!?“ – Das Fach Bildende Kunst
• „Mehr als nur Mandala . . .“ – Kunstunterricht planen, vorbereiten und reflektieren
• „Alles hat seinen Rahmen“ – Lehrpläne, Curriculare Standards
• „Das Bild ist „schön“!?“ – Leistungsmessung
• „Ich kann nicht zeichnen!“ – Heterogenität, Differenzierung
• „Punkt, Punkt, Komma, Strich ....“ – Entwicklungsphasen der Kinder- und Jugendzeichnungen, Wahrnehmungstheorie, Zeichentheorie
• „Kribbeln im Kopf“ – Kreativitätstechniken
• „Ich sehe . . . !“ – Formen der Werkbetrachtung, Analyse
• „Analog oder digital!?“ – Medieneinsatz im Kunstunterricht
• „Ein Bild sagt mehr . . .“ – Kommunikation im Kunstunterricht
• „BK+“ – Projektorientiertes Arbeiten, fächerverbindender Unterricht
• „Raus aus dem Kunstraum!“ – Außerschulische Lernorte, Museumspädagogik
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