Mit Kompetenzraster arbeiten
Orientierungen in der politischen Bildung
Orientierungen in der politischen Bildung
"Die Schule muss
den Lernenden Orientierung anbieten
auf ihrem Weg
in die Unabhängigkeit
A. Müller
Kompetenzraster Sozialkunde - unsere Ausrichtung des Lehrplans zum Erwerb politischer Urteils- und Handlungsfähigkeit
Der Lehrplan für das Fach Sozialkunde/Wirtschaftslehre für die Berufsfachschule I und II, Berufsschule, Höhere Berufsfachschule, Duale Berufsoberschule, Fachhochschulreife Unterricht, Berufsoberschule I und II, organisiert in Lernbausteinen, sowie der Lehrplan für das Fach Gemeinschaftskunde am Beruflichen Gymnasium des Landes Rheinland-Pfalz betont ebenso wie die vorgeschlagenen Bildungsstandards für Politische Bildung der GPJE (Gesellschaft für Politikdidaktik und politische Jugend- und Erwachsenenbildung) den Schwerpunkt politischer Bildungsarbeit auf das schulart- und bildungsgangübergreifende Anlegen und die kontinuierliche Fortentwicklung von Kompetenzen im Fach Sozialkunde/Wirtschaftslehre und Gemeinschaftskunde. Als Qualitätsmerkmal Politischer Bildung gehört dazu nach einheitlicher Auffassung anerkannter Politikdidaktiker die Entwicklung politischer Urteils- und Handlungsfähigkeit, ohne dabei das Recht der Schüler auf individuelle politische Meinungs- und Urteilsbildung einzuschränken (siehe auch die Vereinbarungen des „Beutelsbacher Konsens“ von 1976).
In dieser Zielrichtung hat sich das Fachseminar Sozialkunde Neuwied darum bemüht, ausgewiesene Kompetenzziele des Lehrplans für Sozialkunde/ Wirtschaftslehre und Gemeinschaftskunde in ihren Dimensionen zu bündeln und ihre Entwicklung im Rahmen vollständiger Handlungen anzulegen. Entstandene Körbe zu den Kernkompetenzen "Eigene Persönlichkeit profilieren und weiterentwickeln", "Rechtsbewusst und ökonomisch handeln", "Ökonomische Selbstständigkeit abwägen", "Soziale Verantwortung wahrnehmen", "Medien kritisch nutzen", "Partizipation in politischen Systemen", "Konflikten begegnen" und "Eigene Rolle in der Gesellschaft erkunden" versprechen eine handlungsleitende Übersicht für den planerischen wie unterrichtlichen Einsatz zur Aufnahme und Weiterentwicklung grundlegender Kompetenzbereiche der Politischen Bildung (politische Urteilsfähigkeit, politische Handlungsfähigkeit, methodische Fähigkeit), um vorgegebene Zielformulierungen des Bildungsträgers zur Entfaltung mündiger Bürger gerecht werden zu können.
Kompetenzraster - unsere Architektur
(nach Auszügen aus der Handreichung Kompetenzraster des Studienseminars Neuwied)
Das Kompetenzraster SK und dahinter aufzubauende Lernlandschaften stellen ein Gemeinschaftswerk des Fachseminars Sozialkunde in Neuwied dar. In Bündelung und Ausrichtung an einer vollständigen Handlung der ausgewiesenen Zielformulierungen des Lehrplans entstand eine gemeinsame inhaltliche Plattform, die ein fast unerschöpfliches Synergiepotenzial generiert.
Für den Gebrauch zur fachdidaktischen Planung als auch zum Einsatz im Sozialkundeunterricht versteht sich das Kompetenzraster als individuelle Orientierung an dem Anforderungsprofil für den Lernenden. Die Formulierungen in den Feldern des Kompetenzrasters ermöglichen ihnen in eigener und gemeinsamer Auseinandersetzung, sich ein Bild zu machen dessen, was man können könnte. Beschriebene Kompetenzen im Rahmen der vollständigen Handlung versetzten sie somit in die Lage, sich in diesem Bezugsrahmen ihrer politischen Urteilsfindung und Handlungsfähigkeit reflexiv bewusst zu werden. Dahinterzulegende Lernlandschaften in Form von adressatengerechten und politisch prinzipiengeleiteten Materialien, Orientierungstests, Arbeitsimpulsen oder Lernarrangements regen außerdem zur selbstgesteuerten und aktiven Auseinandersetzung und Fortentwicklung anvisierter Kompetenzfelder bzw. Kernkompetenzen (= Kompetenzrasterzeilen) an.
In seiner Beschaffung ersucht das Kompetenzraster eine multifunktionale Nutzbarkeit für die ganze Bandbreite von Zwecken und Zielsetzungen bei der fachdidaktischen Planung und Bereitstellung von politischen Lernmöglichkeiten, einen flexiblen, adaptierbaren Gebrauch unter unterschiedlichen Bedingungen und Umständen, eine für Weiterentwicklungen offen stehendes System sowie einen undogmatischen, nicht unwiderruflich und ausschließlich einer der verschiedenen konkurrierenden pädagogischen oder lerntheoretischen Theorien bzw. einem fachdidaktischen Ansatz.