Leitbild des Studienseminars
Im Leitbild sollen unser Selbstverständnis und die Grundorientierungen unserer Ausbildungsarbeit in Form prägnanter Leitsätze zum Ausdruck kommen. Es werden zentrale Leitbegriffe genannt, die mit wenigen Sätzen erläutert und gedanklich verbunden werden. Die Umsetzung und Weiterentwicklung der Leitvorstellungen ist integrativer Bestandteil der Arbeit aller Seminarbeteiligten.¹
Beruf als permanente Lernaufgabe – Offenheit für Neuerungen
Wir fassen den Beruf als permanente Lernaufgabe auf, weshalb dem Seminar die Aufgabe zuwächst, für das „Lernen im Beruf” zu qualifizieren.
Am Ende der Ausbildung sollen die Lehrkräfte kompetente Berufseinsteiger sein, die über tragfähige Kompetenzen verfügen. Sie zeigen Bereitschaft, in der Praxis am „Arbeitsplatz Schule” ihr professionelles Wissen und Können in allen beruflichen Handlungsfeldern – Unterrichten, Erziehen, Beraten, Beurteilen, Organisieren und Verwalten, Innovieren und Entwickeln – anzuwenden und weiterzuentwickeln.
Selbstständigkeit durch Individualisierung, Selbststeuerung und Prozessorientierung
Wir fassen Lehrkräfte als selbstständig und eigenverantwortlich handelnde Personen auf. Deshalb ist uns die Förderung der Selbstständigkeit durch Individualisierung, Selbststeuerung und Prozessorientierung in der Ausbildung konsequente Verpflichtung.
Reflexion und Evaluation des Ausbildungsprozesses werden durchgängig gepflegt, das eigene Rollenverständnis entwickelt und gefestigt.
Orientierung der Ausbildung am Schulalltag – konkret, praxisorientiert und theoriegestützt
Unsere Ausbildung ist auf die Anforderungen des Berufes ausgerichtet und orientiert sich am Schulalltag. Die Schlüsselbegriffe unserer Ausbildungstätigkeit lauten deshalb: konkret – praxisorientiert – theoriegestützt.
Der kontinuierliche Ausbau des Könnens und des Bewusstseins dieses Könnens trägt wesentlich zur Zufriedenheit und langfristigen Motivation der Anwärterinnen und Anwärter in der Ausbildung bei.
Erwachsenenpädagogik
Die Ausbildung am Seminar trägt erwachsenenpädagogischen Erfordernissen Rechnung.
Dazu gehören Transparenz und wertschätzende Beziehungen zwischen Ausbildern und Auszubildenden, die der Entwicklung einer individuellen Lehrerpersönlichkeit dienlich sind. Gelingende Ausbildung basiert dabei auf der Kommunikation, Kooperation und Mitverantwortung aller an der Ausbildung Beteiligten. In der Ausbildung legen wir Wert auf kooperative berufsbezogene Arbeitsformen.
Konfliktbearbeitung
Die Ausbildung und das Berufsfeld Schule sind konfliktträchtig.
Auftretende Konflikte werden nach den Prinzipien der Klarheit und Offenheit in der Sache sowie der Empathie und beidseitigen Kompromissbereitschaft im Gespräch bearbeitet. Soziale Erfahrungen, Formen der Kommunikation, der Konfliktlösung und der Kooperation werden bewusst wahrgenommen, reflektiert und gezielt eingesetzt.
Orientierung an Standards – Kompetenznachweis
Unserer Ausbildungsarbeit liegen Standards zugrunde, die sich auf die Anforderungen des Berufsfeldes beziehen, im Studium angebahnt und im Seminar ausgeschärft werden.
Sie werden als Instrumentarium zur Festlegung eines profilorientierten individuellen Ausbildungsplans mit Nachweisverpflichtung genutzt. Wir heben zwar damit die Ambivalenz von Beratung und Beurteilung nicht auf, verpflichten uns aber damit zur Transparenz in den Anforderungen. Selbst- und Fremdbeurteilung kann somit als normenorientierte Einschätzungshilfe und lernpsychologische Verstärkung begriffen werden und auf dem Hintergrund eines positiven Menschenbildes eine dauerhafte Arbeitsbereitschaft und Motivation bewirken.
¹ Die Ausführungen orientieren sich in weiten Teilen am Leitbild des Studienseminars für das Lehramt an Gymnasien in Koblenz.